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Was stand im November 1964 über Worringen im „Fips“?

Im Fundus des Heimatarchivs befinden sich – auch für unsere Besucher zugänglich – mehrere nach Jahreszahlen gebundene Ausgaben „Rheinischer Anzeiger, Heimatzeitung für Köln-Worringen – Dormagen – Zons – Nievenheim und Umgebung.“ Hier eine Auswahl (Abschrift) aus dem Monat November 1964.

  • Die Große KG „Rut-Wieß“ wachte ihre Mitglieder  mit einem Kegelabend in der Gaststätte Metzmacher aus ihrem „Winterschlaf“ auf, denn mit dem Elften im Elften beginne die neue Karnevalssession und damit die Arbeit der Karnevalsgesellschaften. Mit Kaspar Jansen krönten sie ihren neuen Kegelkönig, er wurde entsprechend mit einem Königsorden ausgezeichnet.
  • Spielwaren direkt vom Hersteller verkauft Hans Repkow, Alte Neußer Landstrasse 298.
  • Die Straßen-und Haussammlung des Worringer Ortsverbandes der Heimkehrer Deutschlands wurde mit einem schönen Ergebnis abgeschlossen. Somit wurde ein Gedenkstein, nach einem Entwurf des Kölner Architekten Callen bei Steinmetzmeister Hilar Schwarz in Auftrag gegeben. Der Ortsverband dankt allen Geschäftsleuten und der Bevölkerung für die Spendenfreudigkeit.
  • Seit dem vorigen Jahr ermittel die KZG „Jecke vom Berg“ ihren „Jeck vom Berg“, der für die kommende Session innerhalb der Zuggesellschaft als „Obernarr“ gilt. Auf dem Parkplatz von Vereinswirt Hardy Hüsch hatte man ein Glücksrad aufgestellt. Bedient wurde es vom bisherigen „Jeck vom Berg „ Mathias Winkels. Auf diesem Glücksrad befanden sich vier, mit einem Deckel verschlossene Kästchen, in denen die vier Kölner Typen „Hänneschen“, „Tünnes“, „Schutzmann“ und „Düüvel“ untergebracht waren. Durch Drähte, die mit vier Armen am Glücksrad angebracht waren, wurde ein Mechanismus ausgelöst, der die auf den Kästchen befindlichen Deckel hochstellen ließ, wodurch die Puppen zum Vorschein kamen. Hans Gatzen gelang es, den Mechanismus des „Hänneschens“ zutreffen und wurde somit neuer „Jeck vom Berg“. Dies wurde bis weit nach Mitternacht gefeiert.
  • Die „Zebras“„ spielten den bis dahin ungeschlagenen Meisterschaftsanwärter Widdersdorf auf deren Anlage in Grund und Boden. Hatte Widdersdorf in 6 Spielen nur 4 Gegentreffer zugelassen, so mussten sie gegen Worringen 2 Tore von Kuhn und einen Direktstoß von König hinnehmen und konnten lediglich auf 1:3 verkürzen.
  • Der geschätzten Bevölkerung von Köln-Worringen und Umgebung geben wir davon Kenntnis, dass wir ein Mietwagen-Unternehmen eröffnet haben. Wir empfehlen uns für alle Familien-und Geschäftsfahrten und sind Tag und Nacht für Sie bereit. Einheitlicher Tarif bei einer oder vier Personen. Bei weiten Strecken bieten wir Sondertarife an- Worringer Autoruf, Hackenbroicher Straße 39 u. 46.
  • Mit einer prachtvollen Sitzung überraschten die Worringer Karnevalsgesellschaften   die Bevölkerung im vollbesetzen Saale Schwarz. Was Jungkarnevalisten und die „alten Hasen“ in der Bütt und auf dem Podium boten, war beste Worringer Narrenkunst. Eine gewisse Spannung herrschte im Saal, sollte doch der neue Prinz der Session 1964/65 vorgestellt werden: es ist Peter Zimmermann, früher Leiter des Ordnungsamtes. Neben tollen Reden von u.a. Debütant Norbert Kollenbroich , Rolf Brustbauer den Gebr. Kohr, Hans Peter –Annas und herrlichen Gesangsbeiträgen von den „Vier frohen Sängern“ (Boes, Mattke, Gebr. Dünwald), Bernd Kämpf, Hans Hasselweiler, gefielen auch die Tanzeinlagen der Burgwache der KG „Änze Kääls“. Clou des Abends war mal wieder der unverwüstliche Hans Klinkenberg.
  • Das Union Theater Worringen zeigte „Das größte Meisterwerk aller Zeiten: BEN HUR.“
  • Der Worringer RC Endspurt hatte Besuch aus Japan. Der 19jährige Radsportler Takafumi Ogasawara startete vor 6 Monaten mit seinem Fahrrad in Tokio zu einer Reise um die Welt. Über Hongkong, Südvietnam, Kambodscha, Singapur, Malaya, Indien und Afrika kam er nach Berlin. Von dort überbrachte er dem 2. Vorsitzenden des Worringer Radsportclubs, Heinrich Wirtz, Grüße der dortigen „Endspurt“ Kameraden. Nach 25000 Kilometern startete er seine Rückreise von Worringen über Frankreich, Spanien und Italien zum Ursprungsland der Olympischen Spiele. Zuvor wurde er natürlich von der Familie Wirtz nach Übernachtung in deren Haus mit reichlich Marschverpflegung versorgt, ein Radsportfreund frischte ihm mit einer Spende die Reisekasse auf.
  • Die Metzgerei Stotzem auf der Neusser Landstrasse 383 sucht zu Ostern 1965 einen Metzgerlehrling.

 Erstellt:   Horst Winter – Heimatarchiv Worringen e.V.