Historische Fotos gesucht!
Im Fundus des Heimatarchivs befinden sich ca. 6.000 Fotografien und Ansichtskarten, die wertvolle Eindrücke aus unserer Ortsgeschichte vermitteln. Um diesen Bestand zu erweitern, sind wir auf der Suche nach alten Fotos, Ansichtskarten und Dokumenten.
Dieses Foto von 1939 wurde dem Heimatarchiv von Marlies Grochau, geb. Pesch, übermittelt. Es zeigt den Lindenbaum und das Wegekreuz an der Bitterstraße sowie das Elternhaus ihres Vaters Peter Pesch (*1915) auf der Hackenbroicher Straße Nr. 71.
Die Geschichte zur Fotografie
Der Lindenbaum, im Volksmund als „Lengschesboom“ bezeichnet, wurde im Jahre 1553 erstmals unter der Bezeichnung “Lingche”erwähnt. Aufgrund massiver Sturmschäden musste das Worringer Wahrzeichen nach über 400 Jahren 1979 durch eine neue Linde ersetzt werden. Das 1780 errichtete Pilgramskreuz wurde ebenfalls beschädigt und bei der Neupflanzung restauriert. Die einst mächtige Linde war ein beliebter Treffpunkt für junge und alte Worringer. Verliebte trafen sich zum ersten „Date“, spätere Heirat nicht ausgeschlossen. Apropos: Älteren Bürgern wurde erzählt, der Klapperstorch würde die Neugeborenen aus dem „Lengchesboom“ ins Haus bringen. Das „Kirmesgeloog“, eine Vereinigung zur Pflege der Worringer Kirmes, initiierte dort mit dem im Baum postierten „Zacheies“ die Eröffnung und Beendigung der Kirmestage. Ein Fragment der alten Baumrinde befindet sich im Fundus des Heimatarchivs.
Bei der Hackenbroicher Straße handelt es sich um eine alte nach Hackenbroich führende Landverbindung, deren Ausbau im 18. Jahrhundert erfolgte.
Bis zur Eingemeindung nach Köln (1922) lautete die Straßenbezeichnung Mühlenweg (volkstümlich “Müllejaß”), weil sich oberhalb der jetzigen Alten Straße eine Windmühle (im Besitz des Domkapitels) befand. Diese wurde um 1450 errichtet, nach ihrem Verfall zwischen 1835 und 1839 durch einen Nachfolgebau ersetzt und nach einem Brand im Jahre 1876 gänzlich abgebrochen.
Das über mehrere Generationen von der Worringer Familie Pesch (Hackenbroicher Straße 71) benutzte Wohnhaus mit Gartenanlage wird als kleines Winkelanwesen in das Jahr 1898 datiert. Aufgrund eines Wohnungsbrands (2019) wurde das Gebäude abgebrochen. Auf dem Grundstück entstehen neue Wohneinheiten.
Heimatarchiv Worringen e.V.
November 2022
Quelle:
Broschüre Dagmar Hötzel - Siedlungsgeschichte Ausgabe Mai 2002
Marlies Grochau