Brandneu im Heimatarchiv: das „Tüthoon"
Um das Jahr 1870 bestand in Worringen eine Freiwillige Feuerwehr, die sich hauptsächlich aus ortsansässigen Handwerkern aller Berufssparten und Landwirten zusammensetzte. Bis zur Errichtung der Freiwilligen Feuerwehr, wie wir sie heute kennen, beruhte das Feuerlöschwesen in erster Linie auf Nachbarschaftshilfe.
Rudi Michel übergab dem Heimatarchiv kürzlich ein „Brandhorn“, das bis etwa 1930 von seinem Großvater Franz Hüsch bei Feueralarm verwendet wurde. Im Kölnischen Sprachschatz wird dieses Relikt als „Tüthoon“ (Horn zum Blasen) bezeichnet.
Franz Hüsch (1872-1962), von den alteingesessenen Worringern „Kutscher“ genannt, wohnte Auf der Burg Nr. 13. Sowohl dort als auch im Ort verteilt befanden sich in mehreren Häusern Feuermeldestellen, deren Erkennungshinweis sichtbar am Haus angebracht war.
Bei einer Brandmeldung leiteten die dort ansässigen Signalgeber auf Blashörnern den Alarm nach einem festgelegten System an die nächstgelegenen Meldestellen weiter. Anhand der Anzahl von Signaltönen wussten die Einsatzkräfte, in welchem „Veedel“ sich die Brandstelle befand.
Um 1930 wurde diese Art der Kommunikation durch eine elektronische, von Hand gesteuerte, Brandsirene ersetzt. Vermutlich wurde sie auf dem Gebäude des Städtischen Kindergartens (St.-Tönnis-Straße 28) installiert.
Das Brandhorn ist im Heimatarchiv Worringen, Breiter Wall 2-4 zu den Öffnungszeiten (mittwochs von 17 bis 19 Uhr) zu sehen.
Quellen: Rudi Michel und Maria Esser
Bericht und Fotos: Heimatarchiv Worringen e.V.