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Karnevalssession 1947/48

Erster Worringer Rosenmontagsumzug nach Kriegsende

Aufgrund der Corona-Schutzverordnung konnte der designierte Worringer Karnevalsprinz Thomas Büchel aus den Reihen des Männer-Gesang-Verein für die anstehende Karnevalssession nicht proklamiert werden. Aus den gleichen Gründen musste bereits in der Session 2020/21 ein Rosenmontagsumzug entfallen. Aber, wie sagt das Kölner Grundgesetz: „Et hätt noch immer joot jejange“, und so hoffen wir auf die kommende Session.

Warten mussten auch die Worringer Karnevalsjecken bis zum Kriegsende, bevor nach neunjähriger „Zwangspause“ im Jahre 1948 in Worringen erneut ein Rosenmontagszug durch den Ort zog. Es war der erste Nachkriegs- Rosenmontagsumzug im westdeutschen Raum. Alle Kostüme und Utensilien, die den Krieg überdauert hatten, wurden aus der Mottenkiste geholt und aufgearbeitet, damit man nach Jahren voller Entbehrungen wieder „Spaß an d`r Freut“ hatte. Im gleichen Jahr fand auch für die „Pänz“ an Karnevalssonntag erneut ein Umzug statt.

Erster Nachkriegsprinz in der Session 1947/48 war Kaspar Sturm als Prinz Kaspar II. vom Männer-Gesang-Verein. Das Zugmotto lautete: „Mer kann och alles üvverdrieve“. Seine Residenz befand sich im Saal der Gaststätte von Jakob Lutz auf der St.-Tönnis-Straße 12. Im Heimatarchiv befinden sich Dokumente, die auf karnevalistische Veranstaltungen aus den Jahren 1947 und 1948 hinweisen.

Aufgrund der begrenzten wirtschaftlichen Verhältnisse übernahm Kaspar Sturm das Prinzenornat seines Vorgängers Hermann Heier (KG „Änze Kääls“) aus dem Jahre 1939. Dabei   veränderte er aus Kostengründen lediglich die Vereinsfarben. Als Gegenleistung ersetzte Dachdeckermeister Kaspar Sturm am Haus seines Vorgängers eine marode Dachrinne. So waren halt die Zeiten!

Die folgenden Bilder vermitteln Einblicke des Rosenmontagszuges im Jahre 1948.               Fotos zum Vergrößern!   

           

Quelle: Gödecke, Josef: Die Geschichte des Worringer Karnevals. 1988. Köln

Fotos und Bericht: Heimatarchiv Worringen e.V.