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Was stand im April 1974 über Worringen im „Fips“?

Im Fundus des Heimatarchivs befinden sich – auch für unsere Besucher zugänglich – mehrere nach Jahreszahlen gebundene Ausgaben „Rheinischer Anzeiger, Heimatzeitung für Köln-Worringen – Dormagen – Zons – Nievenheim und Umgebung.“ Hier eine Auswahl (Abschrift) aus dem Monat April 1974. 

  • Franz (Tom) Michel, auch im Karneval aktiver Chef des SVW 1919 und Vorstandsmitglied im Bürgerverein Worringen, erhielt auf dem Bezirkstag in Anerkennung seiner Verdienste um den Schwimmsport die Ehrennadel des Westdeutschen Schwimmverbandes.
  • Herr Kess und Herr Kölsch: Jetzt wird mer schon mit 18 Jahr volljährig. Daran sehnse den Fortschritt der Menschheit: Ich war mit 18 et erste Mal voll, dann wurd ich langsam jährig un heute suffe mer nur noch oberjährig……..
  • Die KG Immerfroh konnte auf eine erfolgreiche Session zurückblicken und vermeldet einen wachsenden Mitgliederstand. Als Präsident wurde Günter Nelles wiedergewählt.
  • Mitte März eröffnete das Worringer Rallye-Team die neue Saison, wobei sich Jochen-Dieter Linzen und Karl-Heinz Richartz gleich besonders hervortaten. Auf einem „Nogger“ Capri (2.6L Injektion) holten sie sich auf der Kölner Rallye den Klassensieg und in der Gesamtwertung belegten sie den 11. Platz. Die Strecke führte über 400 km durch die Eifel und hatte einen ihrer Höhepunkte in den Sonderprüfungen auf den Nürburgring.
  • Am 5.April Neueröffnung von Katja Moden auf der Hackenbroicher Straße mit aktueller Frühjahrsmode.
  • Nicht nur durch die Leistungen der frischgebackenen Bezirksmeister Andreas Pfeifer, Claudia Tomasin und Jürgen Isselhardt machte der Schwimmverein in der Bezirksbestenliste einen gewaltigen Satz nach vorne. Vom Platz 31 sprang man unter 70 Vereinen nun auf Rang 23.
  • Im Zentral-Theater läuft der als Skandal gefeierte Film: „Der letzte Tango von Paris“.
  • Die VDK-Ortsverbände Worringen und Roggendorf-Thenhoven beraten im Lokal Henkies-Gladbach.
  • Seine Sorge um die Erhaltung der derzeit 2.734 Arbeitsplätze bei der Erdölchemie Worringen hat auch der Betriebsrat des Unternehmens nachdrücklich unterstrichen. Nach dessen und der Meinung der Unternehmensleitung sind nämlich die vorhandenen Arbeitsplätze bei der EC durch die (teilweise schon erfolgreichen) Einsprüche der „Interessengemeinschaft gegen Industriebelästigung“ ebenso gefährdet wie die etwa 600 neuen Arbeitsplätze , die durch die Investition von rund einer Milliarde Mark in der nächsten Ausbauphase bis 1979 geschaffen werden soll. Um diese Sorge der Arbeitnehmervertretung nachdrücklich Ausdruck zu verleihen, startete der Betriebsrat eine Unterschriftenaktion, bei der sich binnen 2 Wochen 2.472 Belegschaftsangehörige für die Weiterentwicklung des Unternehmens aussprachen: rund 500 Unternehmensangehörige aus 38 Unternehmerfirmen schlossen sich spontan dieser Aktion an, die in kurzem durch eine Flugblattaktion in Worringen ergänzt werden soll Ferner hofft man bei der EC, dass die nächsten Gespräche mit der IG Anfang Mai Kompromisse ermöglichen. „Wir suchen nach der Möglichkeit für ein friedliches Nebeneinander“, so Dr. Ziesecke, Informationschef der EC. Einerseits sind mittlerweile immer weniger IG-Mitglieder bereit, aus Worringen wegzuziehen. Andererseits ist die EC bereit, taugliche und notwendige Schallschutzmaßnahmen zu finanzieren. Deshalb wird im Mai auch mit den Einsprechern gegen den Cracker V ein Gespräch geführt.
  • Der“ Maibaum“ steht bald im Mittelpunkt mehrerer Worringer Vereine. So wird zum Beispiel an der Gaststätte „Zum Maiboom“ auf der Neusser Landstraße nach alter Väter Sitte der Maibaum gesetzt und steht den ganzen Monat über als Wahrzeichen dieser Gaststätte neben dem Haus. Nach Setzen des Maibaums wird dann der „Maikönig“ gekürt, den die Stammgäste aus ihrer Mitte benennen. Ein zünftiger Umtrunk schließt sich dieser Zeremonie an.
  • Der Worringer Kegelclub „Unger Uns“ kann einen weiteren bemerkenswerten Erfolg aufweisen. Der Club beteiligte sich an dem in Gustorf bei Grevenbroich durchgeführten Pokal-Kegelturnier und konnte mit 189 Holz den Turniersieg mit großem Vorsprung vor dem Kegelclub „Gemütlichkeit“ aus Rosellen (183 Holz) und dem Club „Sonntagskegler“ aus Gustorf (181 Holz) holen. Unter den insgesamt 63 Mannschaften belegte Worringens Zweitvertretung zudem noch einen hervorragenden 7. Platz mit 176 Holz.

 Erstellt:   Horst Winter – Heimatarchiv Worringen e.V.