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Was stand im Juni 1977 über Worringen im "Fips"?

Im Fundus des Heimatarchivs befinden sich – auch für unsere Besucher zugänglich – mehrere nach Jahreszahlen gebundene Ausgaben „Rheinischer Anzeiger, Heimatzeitung für Köln-Worringen – Dormagen – Zons – Nievenheim und Umgebung.“ Hier eine Auswahl (Abschrift) aus dem Monat Juni 1977

  • Einen um 24 Stunden vorverlegten „Tag des Umweltschutzes“ eigener Art begehen die Bürger der nördlichen Kölner Vororte. Unter dem Motto: Mer weede denne Kölsche ens zeeje, dat mir uns he och selvs saubermaache künne „ machten sich viele Freiwilige aus Bürgerverein, Freiwilliger Feuerwehr, Angehörige der Pfarre, Mitglieder des Krebelshof u.a. daran, im Bruchgelände verbotenerweise abgeladenen Unrat und Abfall zu sammeln. Ebenso agierten am Sporthafen Worringen sowie am Rheinufer zwischen Stadtgrenze und Fähre Langel die Mannen des Yachtclubs als Saubermänner. Mittags trafen sich alle Helfer beim BV Vorsitzenden Heinz Böggering zu einer stärkenden Erbsensuppe und einen Glas Kölsch. „ Un wenn dat Fäßche nit reicht, holle mer noch e neu dobei „ so Böggeringg.
  • Das Möbelhaus Will Meurer am Lievergesberg feiert ein Jubiläum, es ist seit 70 Jahren in Familienbesitz.
  • Leider waren zur JHV der Sportgemeinschaft nur etwa 10% der etwa 1.300 Mitglieder erschienen. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die Neuwahl des geschäftsführenden Vorstands. Ernst Benter, der seit der Gründung der SG durch den Zusammenschluss von vier Worringer Sportvereinen im Juni 1971 Vorsitzender war, stellte sich aus privaten Gründen nicht mehr zu Wiederwahl. Als sein Nachfolger wurde Ernst Schäfer gewählt, der zusammen mit Benter 1970/71 die Fusion aktiv vorbereitet hatte. Wiedergewählt als Geschäftsführer wurde Werner Klein und Schatzmeister Karl Günther.
  • Die Kiste Kess Kölsch kostet 10,48 DM, ohne Pfand.
  • Gerhard Dane, seit fast 2 Jahren in Worringen wirkender junger Pfarrer und seit dem Weggang von Pfarrer Johannes Van Dijk seit einigen Wochen mit den Diakonen Paul Diefenbach und Rainer Joseph „alleinstehend“ , zeigte sich bei der Pfarrversammlung erfreut darüber, daß künftig, jeweils Sonntags ein Pater aus dem Kloster Knechtsteden in Worringen eine Messe zelebrieren wird. Pfarrer Dane meinte, daß er die Bereitschaft von Knechtsteden deshalb „ganz prima“ finde, „allein schon deswegen, damit wir in Worringen später nicht ein auf Dane fixiertes Christentum haben. Ferner kündigte Dane seine Urlaubsvertretung an. Er wird vom Jesuitenpater Aloys Iwashima aus dem Orden Societas Jesu vertreten.
  • VW-Audi Welschar auf der Neusser Landstrasse sucht einen KFZ-Auszubildenden und einen KFZ Anlernling.
  • Das die Worringer nicht nur ein karnevalsfreudiges, sondern auch sangeslustiges Völkchen sind, zeigte sich recht deutlich beim ersten Sängerwettstreit. Auf dem wohl historischsten Platz im Dorf, dem alten Schulhof im Schatten der ehemaligen Kirche an der Alten Neusser Landstrasse, oder wie man in Worringen sagt, „om Maat“ knubbelten sich jung und alt, eben fast die gesamte Ortsgemeinschaft. Und damit es auch etwas „ze Süffele“ gab, stand der Bierhahn nicht still und für „ze Müffele“ lief der Grill im wahrsten Sinne des Wortes heiß. Auf die eigentliche Idee zu diesem Sängerwettstreit kamen der Vorsitzende des Kirchenchors „Cäcilia“ Paul Schiefer und der Vorsitzende des Männergesangvereins Hermann-Josef Boes. Nachdem die Chöre (MGV, Kirchenchor Cäcilia, der Chor der evangelischen Gemeinde, Jugendchor) ein breites Repertoire dargeboten hatten sorgte Ludwig Lutz für instrumentale Unterhaltung auf dem „Quetschebüggel“. Leider fiel an diesem Abend „de Trööt“ Paul Gruben aus, die beiden Worringer Originale  treten ansonsten immer zusammen auf und sorgen für echt Worringer Athmosphäre. Nach diesem gelungenen Start der Veranstaltung und der überaus großen Resonanz der Bürgerschaft, wäre es verwunderlich, wenn es künftig nicht wiederum eine solche oder ähnliche geben würde.
  • Ein Appartement in Worringen mit Wohnberechtigungsschein kostet für 40qm 174,40DM plus Nebenkosten.
  • Unter den 76 Schülern, die in Knechtsteden die Reifeprüfung bestanden kamen folgende aus Worringen: Hermann Ulrich, Klaus Himmerl, Ulrich Klein, Joachim Klöries, Peter-Ludwig Lierenfeld, Heribert Rellecke, Konrad Schoel, Ralf Schwenk und Thomas Hajduk.
  • Im Worringer Krebelshof findet ein weiteres Musikfestival statt. Es spielen Tabula rasa, Lotus, Syringa, Mandrake, Session Düssldorfer Musiker und Aera.
  • Drei Tage feierte die KG „Immerfroh 1902“ Köln-Worringen ihr 75jähriges Bestehen. Mit einem Jubiläumsabend, dann einem Jubiläumsball und zum Abschluss einem Jubiläumsfrühschoppen. Ein besonderes Geschenk brachten beim Ball die „Frohen Sänger“ aus Pulheim mit ihrem Auftritt. Die Kapelle „Sunshine Quartett“ aus Köln gestaltete den Tanzabend hervorragend.

Erstellt: Horst Winter – Heimatarchiv Worringen e.V.